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Vom Erfindungsschutz zum ganzheitlichen IP Management – neue wissenschaftliche Ergebnisse

Die zentrale Aussage der wissenschaftlichen Arbeit von Dr. Christian Stauf, der am Lehrstuhl für geistiges Eigentum an der TU Kaiserslautern promoviert hat lautet: Beim IP Management geht es nicht primär um den Schutz von Inventionen, sondern vielmehr um die Optimierung von Innovationsrenditen. Wie dies methodisch, ganzheitlich im Unternehmenskontext geschehen kann, das zeigt der Autor sehr praxisorientiert und gut lesbar in diesem gut 300 Seiten starken Buch auf.

Sämtliche Aspekte des Managements von IP werden integriert dargestellt und auf ihre Tauglichkeit und empirische Relevanz überprüft. Vor allem unterscheidet Dr. Stauf sehr genau zwischen der Anwendung von Schutzinstrumenten und der tatsächlichen Aneignung der Renditen. Während ersteres zunächst nur Geld kostet, bewirkt erst letzteres, dass das Unternehmen auch tatsächlich einen wirtschaftlichen Vorteil, vulgo Gewinn aus seinen z.B. Patenten zieht. Das unterscheidet die Analyse von Dr. Stauf ganz erheblich von der üblichen Literatur in diesem Gebiet. Er geht gerade nicht einfach davon aus, dass die bloße Existenz eines erteilten Patents für das haltende Unternehmen schon ein wirtschaftlicher Vorteil ist. IP Management hat gerade die Aufgabe für eine Innovation diesen wirtschaftlichen Vorteil durch die Anwendung und Ausgestaltung der Instrumente herzustellen. Dr. Stauf zeigt, wie dies systematisch erfolgen kann und welche Voraussetzungen gegeben sein müssen. Er beschreibt die Bestimmungsfaktoren von IP-Strategien, das Management unternehmenseigener, beherrschbarer Immaterialgüter und erläutert, wie ein ganzheitliches IP Management außerhalb der Patentabteilung in die anderen Unternehmensbereiche integriert werden kann.

Wer sich mit einem wertorientierten, ganzheitlichen und interdisziplinären IP Management beschäftigt und wissenschaftlich fundierte Aussagen dazu sucht, in einer gleichzeitig sehr praxisrelevanten Darstellung, dem sei die Arbeit von Dr. Stauf ans Herz gelegt.

Es ist gerade in den Mitteilungen der Patentanwälte, 7/8 (2017) S. 375 eine ausführliche Rezension erschienen. Einsicht in das Buch kann man hier bekommen.