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Key Note Speech auf der IP Service World: IP Management deutscher Unternehmen ist nicht ausreichend auf die Digitalisierung vorbereitet

Prof. Dr. Alexander Wurzer, der Key Note Speaker der diesjährigen IP Service World, stellte die alarmierenden Ergebnisse einer aktuellen Studie zur Qualität des IP Managements deutscher Unternehmen im Zusammenhang mit Themen der Industrie 4.0 vor. Obwohl die meisten Unternehmen intensiv an digitalen Lösungen, Services und Geschäftsmodellen arbeiten, bleiben die Patentanmelde- und –erteilungszahlen weit hinter anderen Ländern wie China oder den USA zurück. Patente werden in Deutschland nach wie vor in erster Linie auf „klassische“ technische Lösungen angemeldet – softwarebasierte Lösungen machen nur einen sehr geringen Teil des Patentaufkommens aus.

Warum das so ist, darüber geben die Ergebnisse der empirischen Erhebung Aufschluss: Es mangelt deutschen Unternehmen an Erfahrung am IP-seitigen Umgang mit digitalen Lösungen und insbesondere an spezifischen Experten. Obwohl diese Lösungen für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen von zentraler Bedeutung sind, werden sie deshalb durch das IP-Management eher stiefmütterlich behandelt.

IP Service World – 6. International Congress and Trade Fair, Holiday Inn Munich City Centre, 23.11.2015
Foto: Management Circle / HRSchulz

Dies geht so weit, dass die IP-Experten nicht wissen, welche standardisierten Kommunikationstechnologien, ohne die kein Produkt in der Industrie 4.0 auskommt, genutzt werden und ob für ebendiese Nutzung die notwendigen Patentlizenzen vorliegen. Durch diese geringe Rücksichtnahme auf digitale Technologien droht den Unternehmen nicht nur der Verlust wertvoller Zukunftschancen – sie handeln sich auch substanzielle Geschäftsrisiken ein, die sie bei ihren angestammten Technologien niemals akzeptieren würden.

 

Um die Qualität des IP-Managements in Deutschland zu fördern und um IP Abteilungen mit den nötigen Ressourcen auszustatten, wurde am Deutschen Institut für Normung (DIN) ein Normungsprojekt gestartet. Hier sollen Vorgehensweisen und Kriterien entwickelt werden, die eine hohe Qualität insbesondere im Umgang mit digitalen Lösungen gewährleisten. Um einen möglichst umfangreichen Eindruck von den Bedürfnissen und Standpunkten der IP-Experten zu diesem Thema zu erhalten, wird im Anschluss an die Veranstaltung „Patente 2017“ ein Symposium stattfinden, auf dem die Mitglieder des DIN Ausschusses für Diskussionen zur Verfügung stehen.

 

Die jährlich stattfindende IP Service World besteht aus einer umfangreichen Messe, auf der sich nahezu alle relevanten Anbieter von Intellectual Property-Lösungen präsentieren, und einem Kongress mit Beiträgen führender Experten. Dadurch werden den Teilnehmern auf einer einzelnen Veranstaltung nicht nur die aktuellen Themen und Trends im IP-Management in hochkarätigen Vorträgen vermittelt, sondern auch ein systematischer Überblick über das in Europa verfügbare Dienstleistungsangebot gegeben.

 

 

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