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Kosteneinsparung durch gezieltes IP-Design

In der Welt des geistigen Eigentums stehen Unternehmen oft vor der Herausforderung, ihre Innovationskraft mit den hohen Kosten für Patentanmeldungen und -verwaltung in Einklang zu bringen. Mit der Einführung der DIN 77006 wurde aus der eher wertfreien IP-Generierung ein gezieltes IP-Design. Aber wie kann IP-Design umgesetzt werden, um Kosteneinsparungen zu erzielen?

Design Thinking: Der Schlüssel zur Innovationskraft

Design Thinking ist ein kundenzentrierter Ansatz, der darauf abzielt, Probleme durch Empathie, Ideenfindung, Prototyping und Testen zu lösen. In der Produktentwicklung ermöglicht es Unternehmen, sich von der Konkurrenz abzuheben, indem sie innovative Lösungen entwickeln, die einzigartig und differenziert sind. Dieser Ansatz wird auch in einem modernen IP-Management für die Gestaltung des IP-Design-Prozesses genutzt.

IP-Design: Fokus auf Kundenbedürfnisse

IP-Design ist eine Methode, die sich auf die Entwicklung und den Schutz von Erfindungen konzentriert, die direkt auf Kundenbedürfnisse ausgerichtet sind. Dies bedeutet u.a., dass Patente nicht nur technische Neuheiten schützen, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sein müssen. Durch die Integration von Design Thinking in den IP-Designprozess können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Patente nicht nur technisch fortschrittlich, sondern auch marktrelevant sind.

Fallbeispiel: Intelligenter Sensor

Ein gutes Beispiel für die Kombination von Design Thinking und IP-Design ist die Entwicklung eines intelligenten Sensors zur Überwachung des Raumklimas. In diesem Projekt wurde u.a. durch festgestellt, dass bestehende Sensoren oft ungenau sind und komplexe Kalibrierungsprozesse erfordern. Diese Bedürfnisse wurden in konkrete Anforderungen übersetzt:

  • Präzise Lärmmessung: Eine Zusammenarbeit mit einer Universität ermöglichte die Kalibrierung der Mikrofonsensoren in einem schalltoten Raum.
  • Benutzerfreundlichkeit: Eine intuitive Mobile-App erleichtert die Einrichtung und Überwachung der Sensoren.
  • Technologische Innovation: Die Integration von Bluetooth Mesh und iBeacon-Technologie verbessert die Geräteinteraktion.

Durch die frühzeitige Zusammenarbeit zwischen Produktmanagern, Entwicklern und IP-Experten wurde nicht nur ein innovatives Produkt entwickelt, sondern auch der IP-Schutz optimiert indem Patente gezielt auf die marktrelevanten Aspekte der Technologie ausgerichtet wurden.

EntwicklungsphaseMarktanforderung IP-Relevanz
PrototypingA/B-Testing von 3 Sensoranordnungen mit TechnikernPatentanmeldung für optimierte Sensorfusion (Temperatur+Luftqualität+Akustik)
KalibrierungKooperation mit Universität für präzise Lärmmessung in schalltotem RaumGeschäftsgeheimnis: Kalibrierungsalgorithmus
FeldtestMobile App-Integration zur Techniker-FeedbackerfassungPatentierte BLE-Mesh-Kommunikation zwischen 16 Sensorknoten

Das Beispiel zeigt, wie die Kombination von Design Thinking und IP-Design es Unternehmen ermöglicht, ihre IP-Kosten effizient zu managen.

Aber IP-Design ist nur eine Möglichkeit den Aufwand im Umgangs mit IP zu optimieren. Daneben bietet die DIN 77006 natürlich noch weitere Ansätze, wie

  1. Identifizierung und Minimierung von IP-Risiken und Stärkung der Rechtsposition
  2. Strategische IP-Planung und Portfoliobereinigung
  3. Standardisierung und Optimierung von IP-Prozessen
  4. Verbesserung der Transparenz von IP-Prozessen und mehr Awareness für IP

Fazit

Die DIN 77006 liefert den Unternehmen eine Reihe von Ansätzen zur Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung. Insbesondere durch die Verbindung von Design Thinking und IP-Design können Unternehmen nicht nur innovative Produkte entwickeln, sondern auch unnötige Kosten vermeiden und den wirtschaftlichen Nutzen von Patenten maximieren.